Welche Angststörungen gibt es, die durch Verhaltenstherapie erfolgreich behandelt werden können?
• Spezifische Angst
Dauerhafte und unangemessene Furcht vor bestimmten Objekten oder Situationen. Die häufigsten Ängste betreffen Tiere, z.B. Spinnen, Schlangen, Mäuse; Angst vor Höhe; Flugangst; Angst vor engen Räumen; Angst vor dem Anblick von Blut oder Spritzen.
• Platzangst (Agoraphobie)
Die Angst, die eigene sichere Umgebung zu verlassen. Angst vor öffentlichen Orten, an denen kein Geborgenheitsgefühl mehr möglich ist und ein Panikanfall ganz besonders unangenehm wäre (z.B. in Kaufhäusern, Restaurants, Kinos, bei öffentlichen Veranstaltungen) oder besonders gefährlich wäre (z.B. beim Autofahren). Im Extremfall kann das eigene Zuhause aus Angst nicht mehr verlassen werden.
• Generalisiertes Angstsyndrom
Extreme Furcht und Sorgen werden hierbei nicht durch bestimmte Situationen ausgelöst, sondern bestehen dauerhaft (mindestens 6 Monate). Permanente Unruhe, Unfähigkeit sich zu entspannen und chronisches Grübeln bestimmen den Alltag. Die Ängste drehen sich meist um mehrere alltägliche Lebensbereiche, wie Arbeit, Finanzen und Partnerschaft. Sie sind zwar realistisch, doch häufig extrem übertrieben. Ein wichtiges Merkmal hierbei ist, dass die Angstgedanken zwar "angedacht", aber selten bis zu Ende gedacht werden.
• Paniksyndrom
Häufige, oft tägliche Panikanfälle, die durchschnittlich 30 Minuten andauern und mit Herzrasen, Schwindel, Schwitzen, Zittern, Atemnot verbunden sind. Panikattacken treten spontan auf, ihre Ursache ist meist nicht erkennbar. Aus “Angst vor der Angst” entwickelt sich oft zusätzlich Platzangst.
• Sozialangst
Die Angst zu versagen, sich lächerlich zu machen oder gedemütigt zu werden, wenn man sich öffentlicher Beachtung aussetzt. Deshalb werden oft Situationen vermieden, in denen eine mögliche negative Bewertung durch andere Menschen befürchtet wird (z.B. öffentliches Reden, auf Parties gehen, essen oder (unter-)schreiben vor anderen; etwas tun, wenn andere zusehen könnten). Kurzum: krankhaftes Lampenfieber.
Neben den klassischen Behandlungsmethoden der Verhaltenstherapie kann für die Behandlung von Angststörungen auch die virtuelle Angstkonfrontation am Computer zum Einsatz kommen. Dieses Behandlungsprogramm enthält verschiedene Szenarien (z. Zt. für Höhenangst, Klaustrophobie, Tierphobien und die Angst vor medizinischen Untersuchungen) und wird ständig erweitert. Hier können Sie sich in einem sicheren Umfeld und in therapeutischer Obhut mit Hilfe spezieller virtueller Realitäts-Erfahrungen Ihren Ängsten stellen und sie überwinden lernen.
Literaturempfehlungen: